Energiewende einfach erklärt – so kann sie helfen, den Klimawandel zu stoppen

Ohne Energiewende ist eine Abschwächung des Klimawandels nicht denkbar. wiLLBe investiert in Hersteller von erneuerbaren Energien. Was die Energiewende ist und wie sie helfen kann, den Klimawandel zu stoppen, erfährst du in folgendem Beitrag.

Was ist die Energiewende?

Die Energiewende ist die dauerhafte Versorgung von Wirtschaft und Gesellschaft mit Energie aus nachhaltig nutzbaren, erneuerbaren oder regenerativen Quellen.

Fossile Energie war ein erfolgreiches, aber klimaschädliches Geschäft

Dreh- und Angelpunkt der Klimakrise ist die CO₂-Konzentration in der Luft. Diese war noch nie so hoch wie heute. Die Konzentration des Jahres 2020 von 412 ppm (engl. «parts per million»; Millionstel) liegt weit über der in den letzten 800’000 Jahren verzeichneten Spannbreite von 175 ppm bis 300 ppm. Wäre die untenstehende Grafik ein Aktienkurs, würde ein:e Börsianer:in von einem Trendausbruch sprechen.

Grafik CO2-Konzentration in den letzten 800'000 Jahren
Quelle: https://www.climate.gov/media/12987  

Bevölkerungswachstum und Wohlstand als Treiber von CO₂-Emissionen

Die CO₂-Konzentration wird auch in den nächsten Jahren weiterhin stark ansteigen. Das wird den Druck auf die Politiker:innen im laufenden Jahrzehnt erhöhen. CO₂-Treiber sind das Bevölkerungswachstum und der verzeichnete Wohlstandszuwachs.

Grafik - Bevölkerungswachstum und Wohlstand als Treiber von CO2-Emissionen
Quelle: IEA, LLB (eigene Darstellung) 

«OldTech» dominiert auch in der Stromversorgung

Uns ist klar, dass die heutige Wirtschaftsform auf günstige Energie angewiesen ist. In Zukunft muss viel mehr Strom aus erneuerbaren Quellen hergestellt werden (Wind, Photovoltaik, Wärmepumpen). Ohne Energiewende können wir den Klimawandel nicht abbremsen.

Im Vorzeigeland Deutschland erzeugten fossile Energiequellen und Kernenergie im 1. Halbjahr 2021 55 % des erzeugten Stroms. Im Moment überwiegt in der deutschen Stromversorgung OldTech. Erneuerbare Energiequellen müssen noch deutlich zulegen.

Grafik - Verteilung Stromversorgung
Quelle: Statistisches Bundesamt Deutschland, LLB (eigene Darstellung)

 

Auch weltweit dominiert die OldTech-Stromerzeugung. Zwar expandieren Wind- und Solarenergie seit der Jahrtausendwende, ihr Anteil von rund 20 % an der benötigten weltweiten Energie ist allerdings noch bescheiden. Gemäss einer IEA-Studie aus dem Jahr 2021 sollen bis 2024 erneuerbare Energien Kohle als grösste Stromerzeugungsquelle ersetzen.

Grafik Anteil Stromerzeugungsquellen
Quelle: IEA, LLB (eigene Darstellung)

wiLLBe investiert in die Klimawende

wiLLBe-Anleger:innen können einen Impact in Form eines wesentlich geringeren klimatischen Fussabdruckes generieren, indem sie in erneuerbare Energien investieren und vom absehbaren Wachstum profitieren. Die folgenden zwei Grafiken zeigen die erwartete Kapazität von Wind- und Solarstromanlagen. Die Kapazität von Solarstromanlagen wird sich bis Ende des Jahrzehntes vervierfachen. Klarer Marktleader ist Asien, gefolgt von den USA.

Grafik Solar- und Windsstromkapazität
Quelle BNEF, LLB (eigene Darstellung)

 

Windstromkapazität wird mit einer erwarteten Versechsfachung ebenfalls stark expandieren. Klarer Marktleader ist Europa, gefolgt von Asien.

Der Einsatz von sauberer Energie soll beschleunigt werden. Aufhorchen lassen die USA, wo beispielsweise die New Yorker Gouverneurin Kathy Hahul in der ersten Januarwoche 2022 ankündigte, die Anschlüsse für fossile Brennstoffen in neuen Gebäuden innerhalb von fünf Jahren abzuschaffen. Solche Ankündigungen kommen sehr spät und verändern die Energieversorgung von bestehenden Gebäuden nicht. Auch das ist ein Beispiel von OldTech. Aber der Trend zu sauberem Strom erscheint uns unaufhaltsam.

Selbst dieser steile Kapazitätsaufbau wird vermutlich die sich in Richtung Dekarbonisierung bewegenden Volkswirtschaften nicht vollständig mit genügend Strom versorgen können. Dennoch muss unser Energiemix den Anteil von fossilen Energiequellen stetig reduzieren.

Bis jetzt wurden vor allem Wind- und Solarstrom erwähnt. Wir können die Klimaherausforderung auch mit anderen erneuerbaren Energiequellen abwenden, z. B. mit geothermischen Anlagen. Strom wird mithilfe der im Erdinneren vorhandenen Erdwärme erzeugt. Zuweilen wird die in den Seen vorhandene Energie genutzt. Das Schweizer Unternehmen Huber & Suhner aus Pfäffikon ZH nutzt in Teilen ihrer Produktion diese Energieform. Auch in privaten Haushalten werden Wärmepumpen eingesetzt. wiLLBe prüft mit Interesse entsprechende Anlagemöglichkeiten in diesen Märkten.

Wasserstoff als Chance für die Energiewende

Moderne Gesellschaften investieren viel Geld in Innovation, gerade auch im Energiesektor. Gespannt verfolgen wir die Entwicklung der Wasserstoffindustrie. Wasserstoff ist allerdings ein Energieträger und keine Energiequelle. Er muss zuerst in komplexen Verfahren mit grüner Energie hergestellt werden, bevor seine Energie angezapft werden kann und so die Klimawende herbeiführt.

Wir nehmen an, dass Wasserstoff sich in der Grossindustrie durchsetzen könnte. In kleinem Massstab, z. B. als Energieträger für PKW, könnte es länger gehen, bis er zur Klimawende beiträgt. Auch die Wasserstoffindustrie steht erst am Anfang ihrer Entwicklung, wir verfolgen dieses Thema mit grossem Interesse und suchen geeignete Anlagen.

Die Börse liebt strukturelles Wachstum

Erneuerbare Energiequellen stehen am Beginn einer langen Expansionsphase, die politisch angeordnet und weniger abhängig von Wirtschaftszyklen sein wird. Wir bezeichnen diese Nachfrage gerne als strukturell. An der Börse werden strukturelle Wachstumsgeschichten mit höheren Multiples bewertet.

Zudem verfügt der breite Industriesektor nicht über das Know-how zum Aufbau von erneuerbaren Energien. Angesichts des bevorstehenden Wachstums könnten grosse Industriefirmen geneigt sein, einen Hersteller z. B. von Windkraftanlagen zu kaufen. Gerade im Hinblick auf Fusionen und Übernahmen (M&A) könnten solche Anlagen äusserst lukrativ sein.

Die Politik hat grossen Einfluss auf erneuerbare Energien

Wichtig zu wissen: Kurzfristig beeinflusst die Politik die Aktienkurse dieser Unternehmen. Die Europäische Union (EU) bestimmt beispielsweise, welche Technologien grün sein sollen. Die EU bezeichnet selbst Erdgas vorübergehend als grün.

Aus unserer Warte würde diese breitere Definition von grünen Technologien den positiven Wachstumsausblick von Solar- und Windkraftstrom nicht trüben. Unseres Erachtens passen weder Nuklear- noch Erdgasstrom zu einer klimafreundlichen Stromproduktion. Sonne und Wind sind aus klimatischer Sicht vorteilhaft, während die zwei in Frage kommenden Alternativen höchstens als Übergangstechnologien attraktiv sein können.

Uns gefällt das potenzielle Wachstum der erneuerbaren Energien. In einer Chancen-Risiko-Abwägung überwiegen unserer Ansicht nach die Chancen. Zudem ist der Impact von sauberer Energie sehr vorteilhaft.

Vorbildlicher Impact von erneuerbaren Quellen

Erneuerbare Energien spielen eine wichtige Rolle im Klimawandel und stehen inmitten einer attraktiven Wachstumsphase. Der Impact von erneuerbaren Energien ist für uns sehr greifbar, weil der CO₂-Ausstoss sich in der Regel auf die Produktion der Anlagen beschränkt.

Impact des wiLLBe-Themas Saubere Energie

 MSCI World 1) Durchschnitt der von wiLLBe
ausgewählten Themen 1); 2)
Implizite Temperatur2.3 °C 2.1 °C
CO2-Emissionen 3)0.2020.038
Energiekonsum (MWh) 4)1.450.186
1) je investiertem CHF
2) für das gleichgewichtete Portfolio der wiLLBe-Empfehlungen per 11. Oktober 2022
3) CO2-Gramm pro USD Marktkapitalisierung, je Tag
4) MW-Stunden pro USD Marktkapitalisierung, je Tag
Portrait Javier Lodeiro

Javier Lodeiro

Experte für Impact Investing bei wiLLBe

Egal, ob es um erneuerbare Energien, nachhaltige Anlagen oder Biodiversität geht, Javier Lodeiro behält den Durchblick. Als LLB-Fondsmanager und langjähriger Finanzanalyst verfolgt und analysiert er bei der LLB die Nachhaltigkeitstrends. Javier begleitet dich auf deinem Weg als Investor:in mit Impact gerne mit Hintergründen und praktischen Tipps, damit wir nachfolgenden Generationen gemeinsam eine möglichst intakte Welt übergeben können.